Wie man in den Wald hineinruft, …

Hast du schon gehört, was der wieder über mich erzählt hat?
Für so eine Aussage muss sie sich aber entschuldigen.
Das werd‘ ich ihm nie verzeihen was er gesagt hat…

Jaja, das ist uns wohl allen schon einmal passiert. Wir sagen etwas und es kommt falsch beim anderen an. Manchmal kommen wir mit einem „Hab ich nich so gemeint“ davon, oder wir greifen ganz tief in die Trickkiste und sagen, dass wir so etwas nie gesagt haben.

„Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse“ weiß schon der Fuchs in der Geschichte des Kleinen Prinzen. „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ kennen wir als Sprichwort. Manchmal gilt  aber auch „Schweigen ist feige, Reden ist Gold“, wie es Westernhagen singt.

Wie man was am besten sagt, ist in jeder Sprache nicht ohne Schwierigkeiten, jedoch gibt es ein paar Grundregeln um Fehler zu vermeiden. So zum Beispiel unser Monatsspruch:

Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt.
Kol 4,6

Wenn man Dinge ansprechen will, ist Freundlichkeit das oberste Gebot. Wir sollten das Wort mit einer guten Absicht ergreifen – nicht um dem anderen seine Fehler vorzuhalten oder ihn bloßzustellen. Nur so lässt sich auch Kritik an den Mann bringen – auch wenn das bedeutet, dass die Kritik nicht immer verstanden wird. Darüber sollte man sich klar sein.

Doch was meint Paulus im Kolosserbrief mit dem Ausdruck „mit Salz gewürzt“? Ist eine „gewürzte“ Rede nicht genau das Gegenteil zum freundlichen Wort? Oder kann man davon ausgehen, dass damit viel mehr ein bedachtes, prägnantes Wort gemeint ist, eines, das das Gesagte auf den Punkt bringt? Doch häufig machen wir in der heutigen Zeit die Erfahrung, dass ein „gewürztes“ Wort überhaupt nicht mehr gern gehört wird, eben deshalb, weil es auf etwas hinweist – denn wer bekommt schon gern seine Fehler aufgezeigt?

Trotz allem glaube ich dem Wort Gottes, dass – auch um auf Missstände hinzuweisen – ein mit Freundlichkeit gesalzenes Wort angebracht ist. Und das gilt nicht nur für die großen Redner in Politik und Medien, sondern auch für jedes kleine Wort, dass wir untereinander sagen. Bei aller Kritik aneinander, ob zu Hause bei den Eltern oder in der Schule mit Freunden und Lehrern, überprüft eure Grundhaltung, bevor ihr sprecht – denn häufig ärgert man sich sonst im Nachhinein selbst über das, was man gesagt hat.

„Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus.“

Euer Thomas